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Nachruf für Frieder Spaeth

 |  Martin Eisele-Remppis  |  Gesamtkirchengemeinde

Frieder Spaeth - Wegbegleiter mit Humor und Herzensgüte
Ein Nachruf aus der Kirchengemeinde und der Nachtschicht

Für mich (Martin Eisele-Remppis) war die Freundschaft mit Frieder Spaeth eines der größten Geschenke meines Lebens. Es ist jetzt über 40 Jahre her, dass wir in der 108 km langen Menschenkette von Stuttgart nach Ulm standen und uns gemeinsam für den Frieden eingesetzt haben. In all den Jahren ist er zu einem Freund, Ratgeber und Wegbegleiter geworden und hat mein Leben zutiefst bereichert. Frieder Spaeth brachte seine umfassenden Begabungen und Fähigkeiten auch in unserer Kirchengemeinde ein. Was hat er da nicht alles ehrenamtlich gemacht, angeregt und auf den Weg gebracht! Er war aktiv in den Gesprächskreisen der Achtziger- und Neunziger-Jahre, er engagierte sich im Arbeitskreis Ökumene und bestritt jahrelang die ökumenischen Bibelabende. Er half immer wieder gern als Prediger aus und war ein wertvolles Mitglied des Uhlbacher Kirchenchores. Seit 1983 ließ er dort seine wohlklingende und geschulte Bass-Stimme erklingen und konnte uns, seinen „Kirchenchörlern“, immer wieder theologische Hintergründe der Musik nahebringen. Für all diesen Einsatz in Chor und Gemeinde sind wir Frieder unendlich dankbar.
Engagement, Herzensgüte und vor allem auch Humor – das waren die herausragenden Eigenschaften, die allen, die Frieder kannten, für immer in Erinnerung bleiben werden. Auch in seinem letzten Lebensjahr war Frieder für mich ein Begleiter. Jeder Spaziergang mit ihm in den Weinbergen bereicherte mich und ließ mich spüren: mit Menschen wie Frieder Spaeth gibt es Hoffnung für die Zukunft und für die Menschen Liebe.

Frieder Spaeth und ich (Ralf Vogel) haben uns über die gemeinsame Redaktionsarbeit der religionspädagogischen Zeitschrift "entwurf" kennen gelernt. Dabei haben wir uns schätzen gelernt und gemerkt, wie gut wir uns ergänzen. Und so bat ich Frieder Spaeth, mich bei der inhaltlichen Gestaltung der Nachtschicht-Gottesdienste zu begleiten. Zum Glück war er dazu bereit und wir haben 18 Jahre lang zu jeder Nachtschicht lange Vorgespräche geführt, in denen wir klärten, was wir aus biblisch-theologischer Sicht einbringen wollten. Immer lag dabei die Bibel zwischen den Kaffeetassen auf dem Tisch und wir gingen nie auseinander, ohne einen überzeugenden Plan zu haben, wie zu einer guten Inszenierung unserer Inhalte kommen können, die das Nachtschicht-Team dann auf die "Altarbühne" brachte. Mal begann er zu schreiben, mal ich und dann ging es mehrfach per Mail hin und her, bis Frieder sein höchstes Lob aussprach: "Das scheint mir so plausibel." Das Wirken des Heiligen Geistes war bei diesen Begegnungen wunderbar erfahrbar. Er beschenkte uns und machte es möglich, dass wir uns gegenseitig beschenkten. Die Besucher*innen der Nachtschichten profitierten so von diesem Zusammenspiel und Frieders umfassenden Horizont in Geschichte, Literatur, Musik, Politik, Religion, … . Über allem dem war für mich aber immer das Erleben seiner menschlichen Klarheit, Wahrhaftigkeit und Güte - seine freundliche Zuwendung - das größte Geschenk.