Kinderkirche zu Hause: Von Palmsonntag bis Ostern
Von Palmsonntag bis Ostern
Wir gestalten einen Ostergarten.
Jetzt ist es bald Ostern und wir feiern keinen Gottesdienst. Nicht im Kindergarten, nicht in der Schule, nicht in der Kinderkirche. Hier ist ein Vorschlag, wie du für Euer Osterfest zu Hause einen Ostergarten pflanzen kannst. Dazu kannst Du auch die biblische Geschichte lesen oder Dir vorlesen lassen, die von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung erzählt. Die Geschichte findest Du auch hier.
Du brauchst dazu:
- Eine Kiste, die man gut bepflanzen kann (z.B. Mandarinenkiste).
- Feste Folie zum Auskleiden der Kiste (z. B. Müllsack).
- Blumen- oder Gartenerde - Weizenkörner (Bio-Körner keimen besser!) oder Kressesamen.
- Ein paar kleine Figuren (Playmobil, kleine Püppchen, oder kleine Bauklötzchen. Wenn du magst kannst du auch ein paar Figuren aus Knete oder Ton formen).
- Einen kleinen Blumentopf aus Ton.
- Bindfaden
Beginne ungefähr zwei Wochen vor Ostern!
Lege Deine Kiste mit der Folie aus. Fülle sie mit Erde. Jesus hat gesagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, gibt es kein neues Leben.“
Bepflanze nun die Hälfte der Kiste mit Deinen Weizenkörnern oder Kresse-Samen. Die Körner müssen nur leicht mit Erde bedeckt sein. Sie sollten immer feucht bleiben. Denke daran, ab jetzt jeden Tag oder jeden zweiten Tag zu gießen.
Jetzt musst Du Dich bis zum nächsten Sonntag gedulden. Da geht es weiter!
Palmsonntag
Lies die biblische Geschichte zum Palmsonntag oder lasse sie Dir vorlesen.
Gehe ins Freie und suche dir eine Handvoll kleiner, möglichst flacher Steine.
Lege mit den Steinen einen Weg in die Hälfte der Kiste, die nicht bepflanzt ist. Vielleicht findest Du auch einen kleinen Zweig, den Du auf den Weg legen kannst.
Montag
Maria, Salome, Johannes und Petrus sind mit Jesus unterwegs. Suche bei Deinen Spielsachen kleine Figuren (z.B. Playmobil) oder forme sie aus Ton oder Knete und stelle sie in Deinen Ostergarten an den Weg.
Dienstag
Gehe nach draußen. Suche Dir schöne kleine Dinge aus der Natur (z. B. Schneckenhäuschen, Steinchen, kleine Hölzchen …). Lege damit eine Umrandung um Deinen Ostergarten.
Wenn Du kleine Figuren aus Ton oder Knete gemacht hast, kannst Du sie heute anmalen (z.B. mit Wasserfarben).
Mittwoch
Suche draußen nach einem runden, flachen Stein und zwei Stöckchen. Der Stein sollte etwa so groß sein wie die Öffnung des kleinen Blumentopfes. Die Stöckchen sollten stabil sein und etwa 15-20 cm lang. Bewahre Stein und Stöckchen gut auf. Du brauchst sie am Freitag.
Gründonnerstag
Lies die biblische Geschichte zum Gründonnerstag oder lass sie Dir vorlesen.
Nimm eine Scheibe Brot und teile sie in so viele Stückchen, dass jeder aus Deiner Familie ein Stück bekommt.
Karfreitag
Lies die biblische Geschichte zum Karfreitag oder lass sie Dir vorlesen.
Binde die zwei Stöckchen mit dem Bindfaden zu einem Kreuz zusammen und stecke es in die Erde. Lege den kleinen Blumentopf hin und fülle ihn etwas mit Erde, so dass er wie ein Grab aussieht. Lege den Stein vor die Öffnung.
Samstag
Heute heißt es warten. Sprich ein Gebet:
„Guter Gott, Jesus ist tot. Das macht mich traurig. Du, Gott, bist stärker. Du bist bei mir. Lass mich vertrauen, dass das Leben siegt. Amen.“
Ostersonntag
Lies die biblische Geschichte zum Ostersonntag oder lass sie Dir vorlesen.
Rolle den Stein vor dem Grab zur Seite. Stelle Deine Figuren zum Grab. Suche draußen kleine blühende Zweige. Stecke sie in die Erde neben das offene Grab.
Vielleicht ist ja der Weizen schon gewachsen? So ist das mit Jesus. Er stirbt und wird ins Grab gelegt. Aber Gott ist stärker als der Tod. Jesus ist auferstanden! Er lebt!
Biblische Erzählung (Texte nach Kees de Kort)
Palmsonntag
Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Seine Freunde gehen mit.
In Jerusalem wollen sie das Passa-Fest feiern.
Jesus sagt zu den Freunden: „In Jerusalem wird man mich töten,
aber nach drei Tagen werde ich vom Tod auferstehen.
Es wird sein wie beim Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird.
Wenn es nicht stirbt, gibt es kein neues Leben.“
Die Freunde verstehen nicht, was Jesus sagt.
Es ist nicht mehr weit nach Jerusalem.
Jesus ruft zwei von den Freunden zu sich und sagt zu ihnen:
„Geht voraus in das Dorf! Dort findet ihr eine Eselin und einen jungen Esel.
Bindet die beiden los. Bringt sie her. Wenn euch jemand fragt, dann sagt:
Der Herr braucht sie! Wir bringen sie bald wieder zurück.“
Die Freunde holen die Esel und bringen sie zu Jesus.
Sie legen dem jungen Esel ihre Oberkleider auf den Rücken.
Jesus setzt sich auf den Esel. So reitet er das letzte Stück nach Jerusalem.
Viele Menschen sind auf dem Weg zum Fest.
Sie sehen Jesus auf dem Esel und denken: Ist das vielleicht unser König?
Sie legen ihre Mäntel auf den Weg und reißen Zweige von den Bäumen.
Die Menschen rufen laut: „Hosianna! Wir grüßen unseren König!
Er richtet das Reich seines großen Vorfahren David wieder auf!
Gott hat ihn geschickt. Gott segne ihn! Gepriesen sei Gott in der Höhe!“
Jesus reitet in die Stadt.
Die Leute von Jerusalem fragen: „Wer kommt denn da?“
Die Menschen um Jesus antworten: „Jesus, der Prophet aus Nazaret!
Jetzt trifft ein, was Gott gesagt hat: Dein König kommt, Jerusalem!
Er verzichtet auf Gewalt. Er reitet auf einem Esel.“
Gründonnerstag
Das Passa-Fest beginnt. An diesem Abend isst man in jedem Haus ein Passa-Lamm.
Auch Jesus will mit seinen Freunden das Passa-Lamm essen.
Die Freunde bereiten alles vor. Auch Brot und Wein ist da.
Am Abend setzen sie sich zu Tisch.
Jesus nimmt ein Brot. Er dankt Gott dafür. Er bricht es in Stücke und gibt jedem etwas davon.
Dazu sagt er: „Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Ich gebe ihn für euch alle.“
Dann nimmt Jesus den Becher mit Wein. Er dankt Gott dafür. Er gibt ihn den Freunden und sagt:
„Trinkt alle daraus. Das ist mein Blut. Ich vergieße es für euch alle. So zeigt Gott euch seine Liebe.
Er vergibt euch alle eure Schuld.“
Während sie essen, sagt Jesus auf einmal: „Einer von euch wird mich verraten.“
Die Freunde sind ganz entsetzt. Sie fragen Jesus, einer nach dem anderen:
„Du meinst doch nicht mich, Herr?“
Jesus gibt Judas ein Zeichen. Bald danach verlässt er den Raum.
Er geht zu den führenden Priestern. Er verrät ihnen, wo sie Jesus finden können.
Sie wollen Jesus gefangen nehmen, aber niemand soll etwas merken.
Das Passa-Mahl geht zu Ende. Sie singen das Festlied:
„Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.“
Dann verlassen sie das Haus. Sie wollen die Nacht im Freien zubringen.
Sie gehen zum Ölberg.
Sie kommen in den Garten Gethsemane. Es ist schon dunkel.
Jesus sagt: „Ich will nach dort drüben gehen und beten.
Wartet auf mich. Betet auch ihr und bleibt wach!“
Jesus geht tiefer in den Garten hinein. Er ist allein.
Er wirft sich zur Erde.
Er betet: „Mein Vater, hilf mir! Ich habe Angst.
Wenn es sein kann, erspare mir das bittere Leiden!
Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst.“
Karfreitag
Als Jesus vom Gebet im Garten Gethsemane zurückkommt,
sieht er Judas mit einem Trupp Soldaten kommen.
Sie haben Fackeln und Waffen. Judas deutet auf Jesus: „Der ist´s!“
Die Soldaten nehmen Jesus gefangen.
Sie bringen ihn zum Obersten Priester.
Der fragt Jesus: „Hat dich Gott gesandt? Bist du der Sohn Gottes?“
Jesus antwortet: „Ja!“
Der Oberste Priester und die anderen Richter sagen:
„Habt ihr das gehört? Er macht sich selbst zu Gottes Sohn.
Dafür muss er sterben.“
Sie bringen Jesus zum römischen Statthalter. Er heißt Pilatus.
Nur Pilatus darf jemand zum Tode verurteilen.
Die Soldaten ziehen Jesus einen Königsmantel an.
Sie setzen ihm eine Krone aus Dornen auf. Sie machen sich über ihn lustig.
Pilatus sagt zum Volk: „Da habt ihr euren König!“
Aber alle rufen: „Ans Kreuz, ans Kreuz mit ihm!“
Pilatus sagt: „Gut, er soll gekreuzigt werden.“
Die Soldaten führen Jesus ab. Er muss selbst sein Kreuz tragen.
So kommen sie zu dem Hügel Golgatha. Die Soldaten nageln Jesus ans Kreuz.
Alle Freunde haben Jesus verlassen.
Nur seine Mutter Maria ist da, und einer von den Freunden, Johannes.
Jesus sagt zu Maria: „Johannes ist von jetzt ab dein Sohn.“
Und zu Johannes sagt er: „Maria ist von jetzt ab deine Mutter.“
Die führenden Priester verspotten Jesus:
„Er soll doch vom Kreuz heruntersteigen! Dann glauben wir, dass er Gottes Sohn ist.“
Plötzlich wird es am hellen Tag finster. Jesus ruft: „Es ist vollbracht!“
Dann lässt er das Haupt sinken und stirbt.
Jesus ist tot. Freunde von ihm nehmen seinen Leib vom Kreuz.
Maria und andere Frauen sehen zu.
Die Männer legen den toten Jesus in ein Grab.
Das Grab ist in einen Felsen gehauen.
Die Männer rollen einen runden Stein vor die Grabkammer.
Es ist keine Zeit mehr, um den Toten zu salben.
Der Sabbat hat schon begonnen. Niemand darf jetzt eine Arbeit tun.
Alle gehen weinend nach Hause.
Ostersonntag
Als der Sabbat vorbei ist, kommen die Frauen zum Grab. Sie wollen Jesus salben.
Das Grab ist offen, Jesus ist nicht mehr da.
Ein Engel sagt zu den Frauen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Er ist auferstanden vom Tod. Er lebt! Sagt es seinen Freunden.“
Die Frauen kehren zurück zu den anderen und erzählen, was geschehen ist.
Doch die Freunde können es nicht glauben.
Auf einmal steht Jesus selbst unter ihnen. Sie erschrecken.
Jesus sagt: „Habt keine Angst! Ich bin es wirklich.“
Jesus sagt: „Gott hat es so gefügt, dass ich für euch sterbe.
Aber er hat mich nicht im Tod gelassen. Er hat mich auferweckt.“
In den nächsten Tagen geschieht es noch öfter:
Die Freunde sind beieinander und Jesus kommt zu ihnen.
Sie fragen Jesus: „Wirst du jetzt König über Israel und die ganze Welt?“
Jesus sagt: „Zuerst muss noch viel geschehen.
Geht in die Welt hinaus, erzählt allen Menschen von mir.
Tauft sie. Sagt ihnen: Gott hat euch lieb. Ihr seid seine Kinder, ihr gehört zu Jesus.“